Das Ausheben einer Baugrube kostet zwischen 20 € und 100 € pro Kubikmeter Erde. Preisentscheidend sind die Tiefe, die Bodenklassen und die Aushubmenge.

Egal, ob es sich um ein großes Projekt wie einen Hausbau mit Keller oder ein kleineres Projekt wie den Bau eines Pools handelt: Am Anfang steht immer das Graben einer Baugrube. Wie Du herausfindest, welche Kosten zu berücksichtigen sind und wie sie sich entwickeln werden, erfährst Du in diesem Artikel. Damit der Bau nicht unerwartet teurer wird, sollte sich jeder im Vorfeld einen Überblick über die zu erwartenden Kosten machen.

Wer hebt eine Baugrube aus?

Eine Baugrube wird in der Regel durch Ausheben von Bodenmaterial mithilfe von Maschinen wie Baggern oder Lader ausgehoben. Dies geschieht unter Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und unter Berücksichtigung von Umwelt- und Bodenschutzmaßnahmen.

Nachdem die Grube ausgehoben wurde, werden die Wände und der Boden stabilisiert, um ein Einbrechen zu verhindern. Dazu werden in der Regel Drainagen, Spundwände oder andere Bodenverbesserungsmaßnahmen installiert.

Sobald die Stabilisierungsarbeiten abgeschlossen wurden, kann mit dem eigentlichen Bau begonnen werden.

Das Ausheben einer Baugrube übernimmt für gewöhnlich eine Baufirma. Auf Listando findest du viele erfahrene Bauunternehmer sowie Handwerker in deiner Nähe. Vergleiche dazu gezielt die verschiedenen Referenzen und Preise. Und schon bald können die Arbeiten beginnen.

Was kostet das Ausheben einer Baugrube?

Auf diese Frage gibt es keine Pauschalantwort. Viel zu viele Faktoren müssen hierbei berücksichtigt werden. Grob gesagt belaufen sich die zu erwartenden Gesamtkosten für eine Baugrube für ein Einfamilienhaus mit einer Dachfläche von 80 bis 100 Quadratmetern auf 20.000 € bis 30.000 €. Verantwortlich für den Preis sind folgende Punkte:

  • Die geografische Lage und die regionalen Gehaltsunterschiede der jeweiligen Bauunternehmen.
  • Kosten zur Aushubbeseitigung. Hier ist nicht nur die Menge des Bodenaushubs entscheidend, sondern auch die Entfernung zur Deponie und die Kapazität der Deponie.
  • Die Bodenbeschaffenheit selbst (Fels, instabiler Untergrund etc.)
  • Bodenverunreinigungen und damit verbunden eine gesonderte Entsorgung.

Zudem sind die Kosten für das Ausheben einer Baugrube stark von den Bodenklassen nach DIN 18300 abhängig. Bei einer guten Bodenbeschaffenheit musst du teilweise nur 5 €/m³ bezahlen. Bei schlechten Bodenklassen kann der Preis bis um das Zwanzigfache ansteigen.

Die Auswirkungen der Bodenklassen auf die Kosten einer Baugrube

Zur Bestimmung der Bodenklassen im Vorfeld der Erdarbeiten muss ein Bodengutachten erstellt werden. In der Regel übernimmt das ein Geotechniker oder Bodenmechaniker. Mit Bodenproben und Tests bestimmen sie die Eigenschaften des Bodens, wie zum Beispiel dessen Dichte, Tragfähigkeit, Feuchtigkeit und Zusammensetzung. Die Ergebnisse dieser Tests geben Auskunft über die Bodenklassen. Derartige Bodenuntersuchungen müssen immer vor Beginn von Bauarbeiten durchgeführt werden. Sie haben möglicherweise Auswirkungen auf den gesamten späteren Bau. Diese sind:

Bodenklassen

Bodenart

Bodenklasse 1

Oberboden

Bodenklasse 2

Fließende Bodenarten (Schöpfboden)

Bodenklasse 3

Leicht lösbarer Boden (Kies oder Sand)

Bodenklasse 4

Mittelschwer lösbarer Boden (Schluff, Lehm)

Bodenklasse 5

Schwer lösbarer Boden mit vielen Steinen (Ton, Schlacke, Steingeröll)

Bodenklasse 6

Leicht lösbarer Fels (Schrämmboden)

Bodenklasse 7

Schwerer Felsboden (Sprengboden)

Bis Bodenklasse 2 ist in der Regel mit keinen höheren Kosten für das Ausheben einer Baugrube zu rechnen. Diese beginnen meist erst ab der Klasse 3 oder 4. Übrigens handelt es sich bei der Bodenklasse 4 um die häufigste Bodenart Deutschlands.

Auswirkungen der Bodenbeschaffenheit auf die Kosten für den Aushub einer Baugrube

Bodenklassen

Kosten für den Erdaushub

Bodenklasse 3 bis 5

3,50 € bis 5 €/m³

Bodenklasse 6

60 € bis 70 €/m³

Bodenklasse 7

90 € bis 100 €/m³

Weitere verteuernde Faktoren bei der Bodenbeschaffenheit können außerdem stehendes Grundwasser oder Wassereinbrüche beim Ausbruch sein.

Müssen zudem noch Schächte und Gräben ausgehoben werden, steigen die Kosten schnell an. Pro Kubikmeter Erde werden in den niedrigen Bodenklassen rund 25 € dafür fällig. In höheren Bodenklassen sind es hingegen oft über 100 €/m³.

Welche Arbeitsschritte musst Du beim Ausheben einer Baugrube bezahlen?

Das Ausheben einer Baugrube ist nicht allein mit dem Graben der Grube getan. Es sind unzählige Arbeitsschritte fällig, die allesamt die Kosten für die Erdarbeiten beeinflussen.

Beim Ausheben einer Baugrube müssen in der Regel die folgenden Arbeitsschritte bezahlt werden:

1. Der Aushub von Bodenmaterial und das Entfernen von Felsen oder anderen Hindernissen. Der Preis hängt von der Menge des ausgehobenen Bodens und der Art des Bodens ab.

2. Das Entsorgen von Bodenmaterial und anderen Abfällen, die während der Erdarbeiten anfallen.

3. Bodenverbesserungsmaßnahmen für eine bessere Bodenqualität, wie beispielsweise der Einbau von Drainagen oder Spundwänden.

4. Das Verfüllen des Aushubs mit Schotter, Sand oder Kies.

5. Genehmigungen und Umweltauflagen.

6. Arbeitskosten der beauftragten Baufirma.

Zu den genannten Positionen können je nach Grundstück und Lage weitere Punkte hinzukommen. Diese können beispielsweise Straßensperrungen oder eine Hangsicherung bei Hanggrundstücken sein.

Aus diesem Grund können die genauen Kosten für den Aushub einer Baugrube nicht genau bestimmt werden.

Welche Kosten entstehen beim Verfüllen der Baugrube?

In der Regel belaufen sich die Kosten für das Verfüllen einer Baugrube auf 15 € bis 20 €/m³. Gelegentlich fallen sie auch höher aus, abhängig von der Bodenbeschaffenheit und Grundstückslage (Hanglage). Je nach Arbeiten kannst du hierfür 40 € bis 100 €/m³ einplanen.

Dabei setzen sich die Kosten für das Verfüllen der Baugrube aus folgenden Punkten zusammen:

  • Die Kosten für das Material, das zur Verfüllung verwendet wird, wie Schotter, Sand, Boden oder Asphalt.
  • Kosten für das Anliefern des Materials an die Baustelle.
  • Kosten für die Arbeiter sowie die Kosten für die Ausrüstung, Gerätschaften und Sicherheitsmaßnahmen.
  • Kosten für die Entsorgung von Abfällen, die während der Verfüllarbeiten anfallen.

Welche Kosten entstehen für die Entsorgung des Aushubs?

Wird der Aushub für spätere Arbeiten auf dem Grundstück belassen, entstehen kaum nennenswerte Kosten. Meist belaufen sich diese auf 3 € bis 5 € Euro/ m³.

Bei kleineren Mengen, die über Container entsorgt werden können, liegen die Entsorgungskosten zwischen 20 € bis 30 €/m³. Hinzu kommt gegebenenfalls noch eine Containermiete.

Muss das Erdreich jedoch auf einer Deponie entsorgt werden, musst du für die Verladearbeiten (Arbeitszeit, Gerätepauschale), den Abtransport und die Entsorgung auf der Deponie zahlen. Das ist in der Regel bei Mengen über 15 m³ der Fall. Die meisten Firmen berechnen dafür zwischen 10 € bis 20 €/m³.

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FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Baugrube

Was kostet 1 m³ Erdaushub?

Der Preis pro Kubikmeter Erdaushub kann je nach Region, Bodenart und Anforderungen an die Entsorgung unterschiedlich ausfallen. Zudem spielen diesbezüglich auch noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Diese sind:

  • Die Art des Bodens (z. B. Fels, Sand, Lehm).
  • Die Entfernung zur Baustelle und damit die Transportkosten.
  • Die Anforderungen an die Entsorgung des ausgehobenen Bodens.
  • Die Arbeitszeit und -kosten.
  • Die Kosten für die erforderliche Ausrüstung und Maschinen.
  • Die Genehmigungen und Umweltauflagen.

Die reinen Kosten, abhängig von den Bodenklassen sind:

  • Bei leicht zu lösenden Boden 3,50 € bis 5 €/m³.
  • Bei mittelschweren Böden sind es 60 € bis 70 €/m³.
  • Bei felsigen Böden 90 € bis 100 €/m³.

Was kostet es, einen Keller auszuheben?

Der Preis für das Ausheben eines Kellers wird von zahlreichen Faktoren bestimmt. Diese sind:

  • Größe und Tiefe des Kellers
  • Menge des Aushubs
  • Art des Bodens
  • Lage der Baustelle
  • Anforderungen an die Entsorgung des ausgehobenen Bodens
  • Arbeitszeit und -kosten
  • Genehmigungen und Umweltauflagen

Daher ist eine exakte Preisangabe kaum möglich. Gehst du aber von einer durchschnittlichen Aushubmenge von rund 250 m³ aus, solltest du wenigstens 11.000 € für alle Arbeiten einplanen.