Eine Pelletheizungsanlage inklusive eines Kessels, Pufferspeichers, Fördersystems, Pelletlagers und der Montage kostet zwischen 18.500 € und 30.000 €.

Wie funktioniert eine Pelletheizung?

Eine Pelletheizung dient der Wärmeerzeugung mittels der Verbrennung von Holz. Die erzeugte Energie wird anschließend für die Heizung und das Erwärmen von Wasser genutzt. Sie besteht aus mehreren Komponenten.

  • Feuerungsanlage
  • Lagerraum für die Pellets
  • ggf. einem Zuführungssystem
  • Pufferspeicher
  • je nach Anlage ein Ascheaustragungssystem; manuelle Ascheentsorgung
  • Technik zur Regelung und Messung, beispielsweise der Temperatur

Die Feuerungsanlage wird durch die Zuführeinrichtung (Förderschnecke oder ein Sauger) mit Pellets bestückt. Auf dem Brennteller werden die Pellets entzündet und die Wärmeerzeugung beginnt. Diese Zufuhr wird durch ein Thermostat geregelt. Dieses Thermostat wird mit Informationen, wie beispielsweise der gewünschten Raum- und Wassertemperatur, versorgt. Diese Informationen werden in dem System verarbeitet und somit die Zufuhr der Pellets reguliert.

Die erzeugte Wärme wird dann mittels eines Wärmetauschers an das Heizwasser, welches als Wärmespeicher fungiert, in den Heizkreislauf abgegeben. Eine Umwälzpumpe sorgt für die Verteilung des Heizwassers im Rohrsystem. Anschließend wird durch weitere Raumthermostate die gewünschte Raumtemperatur erreicht. Sollte der Brenner mehr Wärme erzeugen, als aktuell benötigt wird, gibt es die Möglichkeit einen Pufferspeicher zu integrieren. Dieser speichert die überschüssige Wärme und kann sie je nach Bedarf abgeben.

Man unterscheidet zwischen Pelletheizung und Pelletofen. Die Pelletheizung beliefert das komplette Haus mit Wärme, wohingegen der Ofen, ähnlich einem Kamin, nur den Raum beheizt, in welchem er aufgestellt ist.

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Was sind Pellets?

Pellets werden zu 90 % aus den Abfallprodukten von Sägewerken hergestellt. Dieses sind zum Beispiel Sägespäne, welche in eine zylinderartige Form gepresst werden. Neben den Sägespänen ist Wasser und Stärke enthalten.

Welche Vorteile bietet eine Pelletheizung?

  • Rohstoff Holz

Den ersten Vorteil bietet der Rohstoff. Holz ist ein nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff. Transportwege müssen, bei Nutzung der einheimischen Arten, nicht lang sein. Der Energieaufwand zur Herstellung der Pellets ist wesentlich geringer als bei der Gewinnung fossiler Brennstoffe wie Öl oder Gas. Die zur Herstellung benötigten Sägespäne werden recycelt.

  • Menge der Asche

Die Pellets verbrennen „sauber“, wodurch nur wenig Asche entsteht. Diese kann aufgrund der Natürlichkeit des Brennstoffes, auf dem heimischen Kompost entsorgt werden.

  • universell einsetzbar

Mit der Installation einer Pelletheizung, musst du nicht deine gesamte Heizungsanlage austauschen. Du kannst deine Heizkörper und Rohre weiterhin nutzen. Außerdem kannst du die Pelletheizung mit erneuerbaren Energien, wie beispielsweise Solarthermie oder Photovoltaik kombinieren.

· Automatisierung

Mit einem Zuführungssystem erreichst du einen automatischen und effizienten Betrieb der Heizungsanlage. Die ist möglich, da die Pellets genormt sind und somit das Zuführungssystem genau darauf ausgerichtet ist.

  • CO₂-neutral

Die Pellets verbrennen CO₂-neutral. Das bedeutet, dass nur so viel CO₂ abgegeben wird, welches die Bäume während ihres Wachstums aufgenommen und in Sauerstoff umgewandelt haben. Somit lässt sich viel CO₂ einsparen.

Nachteile einer Pelletheizung

  • Hohe Anschaffungskosten

Im Vergleich zu Heizungen mit fossilen Brennstoffen sind die Anschaffungskosten einer Pelletheizung relativ hoch. Dies liegt vor allem an den vielen Komponenten und dem benötigten Lagerraum.

  • Lagerraum

Eine Pelletheizung benötigt viel Platz. Ein trockener Lagerraum muss vorhanden sein. Bei Feuchtigkeit beginnen die Pellets aufzuquellen. Dies macht sie unbrauchbar für das Heizsystem. Optimal wäre ein Platz im Nahbereich der Brenneinheit. Oftmals werden Gewebetanks als Lager verwendet. Solltest du im Haus keinen Platz haben, bietet ein Erdtank oder ein Silo auch die Möglichkeit der Lagerung. Wichtig ist, dass der Lieferant von außen darauf zugreifen kann. Aus diesen Lagerungsmöglichkeiten werden die Pellets dann mittels einer Fördertechnik zur Brenneinheit befördert. Es gibt auch die Option, deinen alten Öltank, als Lagerort für Pellets umrüsten zu lassen.

  • Regelmäßige Wartung/Ascheentsorgung

Auch wenn nicht viel Asche bei der Verbrennung anfällt, muss der Aschebehälter regelmäßig entleert werden. Außerdem ist es nötig, die Brennkammer und der Brenner regelmäßig von Asche und Staub zu befreien. Oftmals wird seitens der Hersteller ein 6-Wochen-Rhythmus empfohlen. Diese Reinigung kannst du mit einem Staubsauger durchführen.

  • Geräuschentwicklung

Die Zuführung der Pellets, durch Rohre, zum Brenner kann Geräusche erzeugen. Je nachdem in welchem Raum sich die Heizungsanlage befindet, könnten diese Geräusche als störend empfunden werden. Dies kannst du durch eine Isolation der zuführenden Rohre verhindern.

Sind Pelletheizungen noch sinnvoll?

Wenn du dich mit einer Pelletheizung beschäftigst, solltest du dich vorher informieren, ob diese für dein Objekt lohnend ist.

Die Umrüstung von einer fossilen Brennstoffheizung eines Einfamilienhauses zu einer Pelletheizung ist sinnvoll, wenn du Heizkosten über 2000 € im Jahr hast. Die Pelletheizung hat ihre Stärken im Vollbetrieb. Bei älteren und großen Häusern ist eine Pelletheizung eine gute und klimafreundliche Alternative zu den fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas.

Bei Neubauten ist eine Pelletheizung nur bedingt sinnvoll. Durch das Gebäudeenergiegesetz sind diese stark gedämmt. Somit ist der Wärmebedarf im Vergleich zu einem älteren Haus, wesentlich geringer. Hier lohnt sich die Kombination mit erneuerbaren Energien oder gegebenenfalls eher eine Heizungsanlage mit Wärmepumpe.

Bei Mehrfamilienhäusern hingegen ist eine Pelletheizung eigentlich immer lohnend. Dabei spielt der, im Gegensatz zu Öl und Gas, günstige Rohstoffpreis der Pellets eine entscheidende Rolle.

Förderungen für eine Pelletheizung

Beim Thema Förderungen solltest du immer an einen Energieberater denken und diesen hinzuziehen. Dieser sollte beim Thema Förderungen immer auf dem neusten Stand sein. Zum Teil ist das Mitwirken eines zertifizierten Energieberaters Voraussetzung, um eine Förderung zu erhalten. Auch Pelletheizungen werden aktuell noch durch die BAFA gefördert. Wenn du deine alte Heizung gegen eine Pelletheizung austauschst, so kannst du 10 % der förderfähigen Kosten von der BAFA erhalten. Zusätzlich kannst du weitere 10 % im Rahmen des Heizungsaustausch Bonusprogramms bekommen. Somit sind bis zu 20 % der förderfähigen Kosten möglich.

Die KfW-Bank bietet günstige Kredite an. Diese haben allerdings die Einbeziehung eines Energieberaters als Voraussetzung.

Kosten für die Komponenten

Den Pelletkessel gibt es je nach Bedarf mit verschiedenen Nennwärmeleistungen. Nach diesen richtet sich auch der Preis, denn je höher die Nennleistung ist, desto höher ist auch der Preis. Die Art der Pelletzuführung und die Entfernung der Asche beeinflusst ebenfalls den Preis. Soll dies automatisiert ablaufen, so steigen die Kosten. Die Kosten für einen Pelletkessel variieren je nach Hersteller. Die folgenden Werte bieten einen ersten groben Anhalt.

  • 14 KW Nennleistung kostet zwischen 3.000 € und 8.000 €.
  •  Nennleistung bis 24 KW musst du mit einer Summe zwischen 6.000 € und 12.000 € rechnen
  •  bis zu 35 KW kostet zwischen 6.000 € bis 15.000 €

Ein Austragungs- oder Fördersystem in der Form einer Schecke oder eines Saugers kostet zwischen 2.000 € und 4.000 €. Der Preis ist abhängig von der Entfernung zum Kessel.

Möchtest du deine Pelletheizung, um die Heizkosten weiter zu senken, mit Brennwerttechnik ausstatten, musst du mit Mehrkosten zwischen 2.000 € und 3.500 € rechnen.

Ein Kombi- oder Pufferspeicher ist bei einer Pelletheizung immer ratsam. Der Kombispeicher hat den Vorteil, dass er neben der Wärme für die Heizung auch das warme Wasser im Haus speichert. Die Kosten belaufen sich auf 2.000 € bis 4.000 €.

Letztlich kommen noch die Montage- und Installationskosten von circa 4.000 € hinzu.

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Möchtest du deine Pelletheizung mit erneuerbaren Energien koppeln, so musst du die Kosten für eine Photovoltaikanlage oder Solarthermie mit einbeziehen. Je nach Anlage musst du hier mit Kosten zwischen 10.000 € und 25.000 € zusätzlich rechnen.

Eine Heizung sollte immer individuell auf die Bedarfe des Hauses beziehungsweise deren Bewohner abgestimmt werden. Somit sind die Kosten absolut individuell.

Laufende Kosten

Wie bei jeder anderen Heizung gibt es auch bei der Pelletheizung laufende Kosten. Neben dem Brennstoff (Pellets), muss die Heizung regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Ein Schornsteinfeger muss zweimal im Jahr die Heizungsanlage überprüfen und gegebenenfalls kehren. Außerdem muss im Zweijahresturnus eine CO₂-Messung durchgeführt werden. Insgesamt kannst du mit Kosten von circa 150 € - 200 € im Jahr zusätzlich zu den Pellets rechnen.

Die Pelletheizung gehört nicht zu den neusten Innovationen, kann aber in vielen Fällen die richtige Alternative zu dem Heizen mit fossilen Brennstoffen darstellen. Hol dir Angebote ein und informiere dich darüber, welche Heizungsarten für dein Objekt sinnvoll und effektiv sind.