Monatlich können zwischen 40 € bis 370 € für Latein-Nachhilfe fällig werden, je nach Art und Dauer des Nachhilfeunterrichts.

Art und Dauer meint hier, ob du oder dein Kind einmal oder mehrmals pro Woche Nachhilfeunterricht benötigt und wer den Unterricht gibt. Das kann eine Privatperson, ein Institut oder auch eine Online-Nachhilfe sein.

Latein als Unterrichtsfach

An etlichen Schulen, vor allem Gymnasien, wird Latein ab der 5., 6. oder 7. Klasse als zweite Fremdsprache eingeführt. Als dritte Fremdsprache im Wahlpflichtfach kann Latein ab der 8. oder 9. Klasse gewählt werden und ab Klasse 10 oder 11 auch als spätbeginnende Fremdsprache.

Lateinunterricht an Schulen gibt es übrigens schon seit dem frühen Mittelalter und ist damit das älteste Unterrichtsfach in Deutschland. Latein mag zwar eine „tote Sprache“ sein, doch sie ist unbestritten Fundament vieler anderer (romanischer) Sprachen und – wenn wir mal ehrlich sind – klingt sie auch ziemlich cool, wenn nicht sogar ein bisschen mystisch.

Lohnt es sich, Latein zu lernen?

Pauschal lässt sich das schwer beantworten, weil natürlich jeder Schüler seine Vorlieben, starke und weniger starke Fächer hat. Wenn Sprachen für dein Kind eher schwer zu erlernen sind, wird Latein keine Jubelschreie auslösen. An vielen Gymnasien ist Latein jedoch ein Pflichtfach – ergo: Die Schüler kommen nicht drumherum.

Auf der Bildungsebene lohnt sich Latein auf jeden Fall, da europäische Kunst, Kultur und Geschichte starker Bestandteil des Lateinunterrichts sind. Auch die Sprache selbst erweitert den Wissensschatz um viele Vokabeln und Begriffe, die wir sogar noch heute in unserer Sprache benutzen, et cetera, Libido, Corpus, Visa und einige mehr.

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Verschafft Latein Vorteile?

Es gibt mitunter noch Studienfächer, in denen ein Latinum vorausgesetzt wird. Allerdings wird dieser „Zwang“ allmählich abgeschafft, da er für nicht mehr zeitgemäß eingestuft wird.

Der Autor Tim Sawert hat im Rahmen seiner Doktorarbeit fiktive Bewerbungen an Unternehmen geschickt. Der einzige Unterschied in diesen Bewerbungen: die eine Hälfte hatte Lateinunterricht im Lebenslauf stehen, die andere nicht. Bemerkenswerterweise wurde fast ausschließlich auf die Bewerbungen mit Lateinkenntnissen reagiert, obwohl dies wirklich der einzige faktische Unterschied zu den anderen Bewerbungen war.

Das zeigt, dass sogar noch heute Menschen, die Latein gelernt haben, als gebildeter wahrgenommen werden, obwohl Studien bewiesen haben, dass diese Theorie nicht korrekt ist und Latein keine großen Unterschiede im Lernverständnis macht.

Was kostet ein Lateinnachhilfelehrer pro Stunde?

Nachhilfe gibt es in verschiedenen Formen und zu unterschiedlichen Preisen. Schauen wir uns dafür die drei Varianten der Nachhilfe und die jeweiligen Preise etwas genauer an.

Private Nachhilfe

Schüler und Studenten sind selbst noch in einer Lernposition und können sich so noch viel besser in ihren Schützling hineinversetzen als z.B. ein Lehrer, der weitestgehend nur noch aus der Vermittlerperspektive lehrt.

Du solltest bereit sein, für eine private Nachhilfestunde den Mindestlohn von 12 € zu zahlen. Es sei denn der Nachhilfelehrer hat seinen Preis selbst unter diesem Mindestsatz kalkuliert. In der Regel verlangen Schüler zwischen 10 € und 15 €, Studenten bis zu 18 € oder 20 €.

Je nachdem, wie erfahren die Unterstützung für dich oder dein Kind ist, kannst du sogar mit einem Stundenlohn von bis zu 30 € oder auch 40 € rechnen. Bei diesen eher hohen Preisen handelt es sich meistens um pensionierte Lehrer, die ein großes Know-How und viel Lehrerfahrung mitbringen.

Im Durchschnitt bezahlst du für über Onlineportale vermittelte Privatnachhilfe etwa 100 € monatlich, seltener sogar bis zu 160 € - je nach Anbieter. Falls der Anbieter eine Vermittlungsgebühr verlangt, ist diese einmalig und liegt im Durchschnitt bei 30 € bis 40 €.

Üblich ist es natürlich auch, sich privat im Freundes- oder Familienkreis umzuhören, ob jemand eine passende Nachhilfe für dich oder dein Kind kennt und vermitteln kann.

💡 Wichtig: Dein Kind muss sich mit dem Nachhilfelehrer wohlfühlen. Hier darf die Priorität nicht auf dem schnellen Vermitteln von Stoff liegen, sondern auf ein gutes und harmonisches Miteinander. Ansonsten hat dein Kind auch bei noch so viel Engagement keine Chance, den Stoff zu verinnerlichen. Stelle also wirklich sicher, dass eine motivierende und entspannte Atmosphäre herrscht.

Professionelle Nachhilfe im Institut

Hier macht den größten Unterschied, ob es sich um Einzel- oder Gruppennachhilfe handelt. Sowohl preislich als auch in Punkto individuelle Betreuung. Je nachdem, wobei dein Kind Nachholbedarf hat, kann eine Gruppe sinnvoller sein oder umgekehrt. Wenn dein Kind sehr schüchtern oder introvertiert ist, ist der Gruppenunterricht eher ungeeignet.

Ein weiterer großer Unterschied zur privaten und Onlinenachhilfe ist die Preisgestaltung. Hier wird weniger in Stundenpreisen kalkuliert, sondern in monatlichen Pauschalen. Es gibt meistens eine Mindestvertragslaufzeit von einem Jahr und eine Kündigungsfrist. Das ist allerdings nicht bei allen Instituten der Fall. Einige bieten möglicherweise flexiblere Verträge an.

Nachhilfeunterricht in Gruppen

Der Gruppenunterricht ist wesentlich günstiger als der Einzelunterricht. Durchschnittlich fallen hier etwa 10 € pro Nachhilfestunde an (45 Minuten). Das setzt allerdings die erwähnte Mindestvertragslaufzeit oder die Buchung mehrerer Stunden voraus, um diesen günstigen Preis gewährleisten zu können.

⚠️ Achtung: Der Gruppenunterricht dauert fast immer 90 Minuten – entsprechend kostet eine Nachhilfeeinheit in der Gruppe ca. 20 €. Die monatlichen Kosten liegen damit also zwischen 100 € und 110 € für einmal pro Woche Gruppennachhilfe.

Nachhilfe im Einzelunterricht

Einzelunterricht ist im Institut mit etwa 30 € pro 45 Minuten um einiges teurer als der 90-minütige Gruppenunterricht. Die monatliche Gebühr beträgt ca. 125 € pro Monat für vier Einheiten à 45 Minuten.

Auch, wenn der Preis eine entscheidende Rolle spielt, sollte dennoch das Wohl des Kindes an oberster Stelle stehen. Ist der Einzelunterricht im Institut die beste Variante, Noten und damit auch den Selbstwert und die Motivation des Kindes zu steigern, sollte ein höherer Preis durchaus in Erwägung gezogen werden.

Online-Nachhilfeunterricht

Wer Kinder hat, ist mit dieser Variante der Nachhilfe vermutlich schon vertraut. Es gibt etliche Onlineanbieter, die im Zuge einer Mitgliedschaft verschiedene Lernmaterialien und Lernvideos zur Verfügung stellen. Das erleichtert das Lernen von Zuhause aus zwar enorm, doch konnten Studien nachweisen, dass Lehrstoff in einem persönlichen Lernkontext besser aufgenommen und behalten wird, als online vermittelter Stoff. Auch das ist natürlich wieder eine ganz individuelle Entscheidung und jedes Kind ist anders. Vielleicht ist diese Variante für dein Kind sogar die beste.

Außerdem gibt es noch die persönliche Onlinebetreuung, in der die Nachhilfe via Skype oder Zoom stattfindet. Die Kosten hierfür sind ähnlich gestaffelt wie die private Nachhilfe. So fallen etwa 15 € bis 18 € für eine Einheit à 45 Minuten an. Dabei belaufen sich die Kosten pro Monat auf ungefähr 70 €.

Auch für die Onlinenachhilfe gibt es oft ein vertragliches Angebot mit einer Mindestlaufzeit und dadurch sinkenden Gesamtkosten.

⚠️ Wichtig für alle Varianten: Bedenke bei der Kalkulation auch, ob dein Kind mit einer Einheit pro Woche klarkommt oder ob es vielleicht zwei haben sollte. Maximal werden von Instituten (auch online) bis zu drei Einheiten pro Woche angeboten. Bei einem Fach wie Latein wird das vermutlich nicht nötig sein. Schaue hier auf die Bedürfnisse und den Bedarf deines Kindes.

Kann Nachhilfe steuerlich abgesetzt werden?

Nein, normalerweise sind Kosten für Nachhilfe steuerlich nicht absetzbar. Im Steuerrecht gilt Nachhilfe nicht als „Kinderbetreuung“, sondern fällt in den Bereich „Kosten der privaten Lebensführung“ und findet daher keine Anwendung.

Es gibt allerdings drei Ausnahmefälle:

  1. Gibt es für Eltern aus beruflichen Gründen die Notwendigkeit, umzuziehen, muss auch das Kind für gewöhnlich die Schule wechseln. Sollte es an dieser Stelle Probleme geben, einen Lernanschluss zu finden und eine Nachhilfe vonnöten sein, können die Kosten als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden.
  2. Außerdem sind Nachhilfekosten für Kinder mit Legasthenie seit 2000 steuerlich absetzbar, da sie unter „außergewöhnliche Belastung“ fallen. Vorab muss ein Arzt die Legasthenie und Notwendigkeit für Nachhilfe jedoch attestieren.

3. Wenn Arbeitslosengeld II bezogen wird, kann unter bestimmten Voraussetzungen das Jobcenter oder Arbeitsamt für die Kosten aufkommen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, hast du einen Anspruch auf Leistung für Bildung und Teilhabe, das sogenannte Bildungspaket.

⚠️ Achtung: In den ersten zwei Fällen kann der Betrag nur geltend gemacht werden, wenn die zumutbare Eigenbelastung überschritten wird. Abhängig von Familienstand und Einkommen, liegt dieser zwischen 1% und 7% der Gesamteinkünfte.

Dies diem docet - Ein Tag lehrt den anderen

Bei all dem Engagement, Noten in weniger guten Fächern zu verbessern, darf der Fokus auch gerne auf die guten Fächer liegen. Hier wird nur äußerst selten Nachhilfe genutzt. Dabei ist die Unterstützung, Stärkung und vor allem Förderung in einem guten bzw. starken Fach mindestens genauso wichtig.

Suche auch das Gespräch mit deinem Kind. Finde die Gründe für die schlechten Noten heraus. Ist es wirklich „nur“ ein Lerndefizit oder einfach ein weniger starkes Fach, oder plagt dein Kind vielleicht etwas ganz Anderes?

Am besten ihr probiert die drei Möglichkeiten privat, kommerziell und online in Form von Probestunden einmal aus und lasst euer Kind mitentscheiden, was am besten funktioniert und den größten Lerneffekt erzielt hat.

Carpe Diem“ – Nutze den Tag, genieße den Augenblick und finde dein Glück. Viel Erfolg beim Büffeln und super Noten!