Für einen Motorradführerschein der Klasse A solltest du mit 1.800 € bis 3.200 € für alle Kosten zusammen rechnen.

Träumst du auch davon, wie 17 Millionen andere Deutsche auch, mit hunderten PS auf dem Motorrad über die Landstraße zu brettern? Oder möchtest du lieber mit der Harley bequem durch schöne Landschaften cruisen? Dann benötigst du den Motorradführerschein der Klasse A. Mit ihm kannst du Motorräder ohne Hubraum- und Leistungsbegrenzung fahren.

Wer darf den Motorradführerschein der Klasse A machen?

Mit dem Führerschein der Klasse A darfst du richtig schwere Motorräder mit viel PS fahren. Dafür musst du mindestens 24 Jahre alt sein. Zum „großen“ Motorradführerschein führen dich zwei Wege:

  1. Stufenweise: du machst erst die Leistungsreduzierte Klasse A2 und anschließend die volle Motorradklasse A.
  2. Oder du machst mit 24 Jahren gleich den großen Motorradführerschein der Klasse A.

Wie viel kostet ein Motorradführerschein durchschnittlich?

Durchschnittlich musst du mit 2.500 € für den Führerschein der Klasse A rechnen. Die Kosten setzen sich aus verschiedenen Punkten zusammen.

Kosten für das Motorradfahren lernen

Die meisten Fahrschulen erheben einen Grundbetrag als eine Art Anmeldegebühr von rund 400 - 500 €.

Hinzu kommen Gebühren für die Vorstellung zur theoretischen Prüfung mit rund 70 bis 80 €, sowie Kosten für die Vorstellung zur praktischen Prüfung mit 180 bis 250 €.

Am meisten kosten dich die Fahrstunden mit ungefähr 65 bis 70 € à 45 Minuten. Wie viele du hiervon benötigst, hängt davon ab, wie geschickt du dich anstellst und wie sicher du fährst. Hier solltest du dich auf das Urteil deines Fahrlehrers verlassen. Dazu kommen zwölf Sonderfahrten als Pflichtfahrten mit 70 bis 75 €. Die Sonderfahrten bestehen aus fünf Überland- und vier Autobahnfahrten, sowie drei Fahrten bei Nacht oder Dämmerung.

Bei den meisten Fahrten sind Lernapps und Übungsmaterialien im Grundbetrag enthalten, andere berechnen hierfür bis zu 80 €.

Außerdem sollten Motorradfahrer nicht nur für die Ausbildung und Prüfung einen Motorradhelm und eine Schutzkleidung tragen. Diese kostet dich ebenfalls noch einmal einige Hundert Euro.

Kosten für die TÜV-Prüfung

Zusätzlich für die Kosten für die Prüfungsvorstellung zahlst du für die eigentliche theoretische und praktische Motorradprüfung beim TÜV oder der DEKRA ebenfalls eine Prüfungsgebühr von 22,49 € für die Theorieprüfung und 146,56 € für die praktische Prüfung.

Kosten für den Sehtest und den Erste-Hilfe-Kurs

Für den Führerschein musst du einen Erste-Hilfe-Kurs machen. Dieser kostet beim Roten Kreuz etwa 55 €. Solltest du bei einem früheren Führerschein bereits einen gemacht haben, musst du keinen erneut besuchen. Der Erste-Hilfe-Kurs muss neun Unterrichtseinheiten beinhalten, hier reicht eine einfache Teilnahmebescheinigung für Sofortmaßnahmen am Unfallort nicht aus.

Den ebenfalls erforderlichen Sehtest bieten viel Optiker kostenlos an.

Kosten für die Ausstellung des Motorradführerscheins

Bei deinem zuständigen Landratsamt kostet die Ausstellung eines Führerscheins rund 45 €. Zusätzlich musst du noch mit rund 10 € für ein biometrisches Passfoto rechnen.

Gesamtkosten für den Motorradführerschein

Wie du siehst, schwanken die Gesamtkosten stark, je nach Fahrschule und Region in der du wohnst. Wenn du nicht so viele Übungsstunden benötigst und deine Fahrschule im unteren Preissegment liegt, dann kannst du vielleicht schon für 1.800 € deinen Motorradführerschein der Klasse A bekommen. Brauchst du aber mehr Übungsstunden, dann kann dich der Führerschein auch bis zu 3.200 € kosten.

Wie lange dauert ein Motorradführerschein?

Einen Einfluss auf die Dauer haben dein Geschick, dein Alter, dein Gleichgewichtssinn und die Zeit, welche du zur Verfügung hast. Jüngere Schüler haben meistens noch eine bessere Feinmotorik und einen besseren Gleichgewichtssinn als ältere Semester. Daher kann es sein, dass einige Fahrschüler nur sechs Wochen benötigen und andere Fahrschüler eher sechs Monate. Natürlich gibt es auch Intensiv- und Ferienkurse, bei welchen es möglich ist, den Motorradführerschein innerhalb von ein bis zwei Wochen zu machen. Dies solltest du dir aber nur zutrauen, wenn du wirklich geschickt und sicher im Fahren bist. Der ADAC rät von solchen Kursen mit nur wenigen Übungsstunden ab.

Allerdings verkürzt sich die Ausbildungszeit für den Führerschein der Klasse A, wenn du bereits im Besitz des Führerscheins A1 oder A2 bist:

Stundenübersicht Führerschein Klasse A

  • 16 Doppelstunden Theorie, welche 12 x Grundstoff und 4 x Zusatzstoff enthalten
  • Individuelle praktische Grundausbildung
  • 5 Fahrstunden auf Land- und Bundesstraßen
  • 4 Autobahnfahrstunden
  • 3 Nachtfahrstunden

Wenn du den A2 bereits mindestens zwei Jahre lang hast

  • Keine Theorie
  • Praxis nach Einschätzung deines Fahrlehrers

Wenn du die Klasse A1 besitzt oder A2 weniger als zwei Jahre hast

  • Reduzierte praktische Fahrstunden
  • 3 Überlandfahrstunden auf Landstraßen und Bundesstraßen
  • 2 Autobahnfahrstunden
  • 1 Nachtfahrstunde

Welche Führerscheinklassen für Motorräder gibt es?

Es gibt für Motorräder in Deutschland vier verschiedene Führerscheinklassen für Motorräder:

Führerscheinklasse A

Alle Krafträder und dreirädrige Kraftfahrzeuge

Führerscheinklasse A1

  • Krafträder mit einem Hubraum von maximal 125 Kubikzentimetern, einer Motorleistung von max. 11 kW und einem Verhältnis von Leistung und Gewicht von max. 0,1 kW/kg
  • Dreirädrige Krafträder mit einer Motorleistung von bis zu 15 kW

Führerscheinklasse A2

Krafträder mit einer Motorleistung von max. 35 kW und einem Verhältnis von Leistung und Gewicht von max. 0,2 kW/kg

Führerscheinklasse AM

  • Leichte zweirädrige Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h, einer Nutzleistung von max. 4 kW und einem Verbrennungsmotor mit einem Hubraum von max. 50 Kubikzentimeter
  • Dreirädrige Kleinkrafträder mit max. 2 Sitzplätzen, einer max. Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h, einer Nutzleistung von max. 4 kW und einer max. Leermasse von 270 kg, max. Hubraum 50 Kubikzentimeter bei Fremdzündungsmotor und max. 500 Kubikzentimeter bei Selbstzündungsmotor
  • Leichte vierrädrige Straßen-Quads mit einer Nutzleistung von max. 4 kW und vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge mit einer Nutzleistung von max. 6 kW, beide max. 2 Sitzplätze und max. 45 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer maximalen Leermasse von 425 kg. Maximaler Hubraum bei Fremdzündung 50 Kubikzentimeter und 500 Kubikzentimeter bei Selbstzündungsmotor.

Wie lange dauert ein Motorradführerschein, wenn man Auto schon hat?

Nur weil man bereits einen Autoführerschein hat, erwirbt man einen Motorradführerschein nicht schneller. Allerdings darfst du, wenn du bereits im Besitz des Führerscheins Klasse B (Autoführerschein) bist, Kleinkrafträder mit nur 50 Kubikzentimeter fahren. Hast du deinen PKW-Führerschein bereits zwischen dem 1. April 1980 und dem 18. Januar 2013 erworben, darfst du sogenannte „Trikes“, also dreirädrige Kraftfahrzeuge mit bis zu 20 PS fahren. Hast du deinen Führerschein schon vor dem 1. April 1980 erhalten, dann darfst du automatisch A1 fahren und brauchst für A2 nur eine praktische Fahrprüfung.

Seit dem 1. Januar 2020 dürfen Inhaber des Führerscheins der Klasse B den B196 erwerbe und damit 125er-Motorräder fahren, wenn sie bereits mindestens 25 Jahre alt sind, den B-Führerschein seit 5 Jahren haben und mindestens 4 Theorie und 4 praktische Fahrstunden absolviert haben.

Wie viel PS darf man mit Klasse A Führerschein fahren?

Mit dem Führerschein der Klasse A darfst du Motorräder mit unbeschränkten PS, ohne Hubraumbegrenzung und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren.