Wie viel der Hausumbau auf ein barrierefreies Haus kostet, lässt sich pauschal nicht beantworten. Bei einem Neubau musst du mit 1 % der Gesamtbausumme rechnen.

Ein barrierefreies Haus erleichtert nicht nur den Alltag enorm, es erhöht auch den Wohnkomfort im Alter oder bei einer Behinderung. Die Kosten für den barrierefreien Umbau variieren stark je nach Einzelfall und sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Dabei hängen die Höhe der Kosten von den baulichen Verhältnissen vor Ort und den geplanten Einzelmaßnahmen ab. Auch sind die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen und die ausgewählten Qualitätsstandards zu berücksichtigen.

Beim barrierefreien Umbau eines bestehenden Hauses fallen meist mehr Kosten an als bei einem Neubau einer barrierefreien Wohnung oder Haus. Bei einem Neubau fallen etwa 1 % der Gesamtbausumme als Kosten für die Barrierefreiheit an. Daher solltest du barrierefreie Maßnahmen nach Möglichkeit schon bei der Planung deines Neubaus oder schon bei der Planung vorgesehener Sanierungsmaßnahmen berücksichtigen.

Was kostet es, einen Hauseingang barrierefrei umzubauen?

Nachfolgend haben wir dir die ungefähren Kosten für den Umbau eines Hauseingangs zu einem barrierefreien Hauseingang zusammengestellt.

Maßnahme Kosten
Treppenrampe:
feste Rampe aus Beton oder Stein 550 €/m
feste Rampe aus Metall 850 €/m
mobile Rampe faltbar und längenverstellbar 700 €
Schwellenrampe 470 €
Kunststofframpe 200 €
Hebebühne für den Hauseingang:
bis 40 cm 7.000 €
bis 1 m 8.000 €
bis 3 m 16.000 €
Markierung von Treppenstufen 200 €
Handlauf an der Eingangstreppe 300 €

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Wie viel kostet ein Treppenlift?

Gerade die Treppen stellen für Gehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer oft ein unüberwindbares Hindernis dar. Auch im Alter sind Treppen schwierig zu meistern. Daher haben wir hier einmal die Kosten für die barrierefreie Treppe zusammengestellt:

Maßnahme Kosten
rutschhemmende Treppenstufenbeschichtung je Stufe ca. 60 €
Treppenlifte:
Sitzlift für eine gerade Treppe 4.500 €
Sitzlift für eine Treppe mit 90° Kurve 8.800 €
Sitzlift für eine Treppe mit 180° Kurve über 10.000 €
Plattformlift für gerade Treppen 12.000 €
Plattformlift für Treppen mit 90° Kurve 17.000 €
Plattformlift für Treppen mit 180° Kurve über 19.000 €
Personenaufzüge:
Senkrechtaufzug mit Traglast bis 450 kg im Einfamilienhaus bei 2 Etagen ca. 20.000 €

Was kostet der Umbau zu einem barrierefreien Bad?

Gerade im Badezimmer machen Schwellen zu Duschkabinen und enge Räume das Leben für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung schwierig. Daher denkst du hier bestimmt zuerst an eine barrierefreie Sanierung. Diese Kosten kommen für ein barrierefreies Bad auf dich zu:

Maßnahme für ein barrierefreies Bad Kosten
höhenverstellbarer Waschtisch 2.000 €
bodengleicher Duschplatz 1.200 €
verschiebbarer und drehbarer Duschsitz 400 €
Pflegetür 1.300 €
Handlauf in der Dusche 300 €
Drehfalttür 2.000 €
Badewannentür 1.500 €
Hub-Badewanne oder unterfahrbare Pflegewanne 1.600 €
rutschhemmende Beschichtung im Bad 250 €
höhenverstellbares WC mit Stützgriffen 4.000 €
seitlich verstellbares WC 6.000 €
Halte- und Stützgriffe 150 € - 350 €
Thermostate und Armaturen kontrastreich gestaltet 250 €

Was kosten barrierefreie Türen?

Ist man auf den Rollstuhl angewiesen, sind die Türen in Altbauten oft zu eng. Hier ist eine Türverbreiterung notwendig. Auch Schiebetüren können hier hilfreich sein und die Türschwellen müssen ebenfalls barrierefrei gestaltet sein. Diese Kosten kommen hier auf dich zu:

Maßnahmen für barrierefreie Türen Kosten
Verbreiterung der Türe (je nach Wandbeschaffenheit) 370 € - 680 €
Veränderung des Türanschlags ca. 100 €
Schiebetüre mit Elektroantrieb ca. 3.200 €
Einbau je nach Wandbeschaffenheit 550 € - 860 €
barrierefreie Türschwellen im Neubau ca. 230 €

Was kosten barrierefreie Möbel?

Gerade wenn du im Rollstuhl sitzt, dann benötigst du Möbel, die speziell auf deine Bedürfnisse eingehen. Diese Kosten kommen hier auf dich zu:

Möbel Kosten
höhenverstellbarer Schreibtisch ca. 300 €
Pflegebett 4.000 €
Sitzliege 900 €
Paternoster Schrank 6.000 €
elektrischer Kleiderlift im Schrank 1.500 €
unterfahrbarer Küchenherd und ausziehbare Brause im Spülbecken mit langem Bedienhebel ca. 1.400 €
vollständig behindertengerechte Küche 9.000 €
Kosten für barrierefreie Balkontürschwellen und Erhöhung des Balkongeländers ca. 2.000 €

Wer zahlt behindertengerechte Umbauten?

Den Größten Teil musst du aus eigener Tasche bezahlen. Von der Pflegekasse werden nur Zuschüsse gezahlt.

Wird barrierefreies Bauen gefördert?

Grundsätzlich wird barrierefreies Bauen von verschiedenen Instanzen gefördert:

Wohnungsbauprämie vom Staat

Durch den Staat wirst du bei einem Neubau, bei der Renovierung oder bei einem Umbau der Wohnung mit der Wohnungsbauprämie gefördert. Vorausgesetzt dein Einkommen liegt unter 25.600 € bei Ledigen und unter 51.200 € bei Verheirateten. So wird dein Bausparvertrag mit einer staatlichen Prämie von 8,8 % jährlich, bis zu 512 € für Ledige und bis zu 1.024 € für Verheiratete, gefördert.

Pflegekasse

Bei Pflegebedürftigen beteiligt sich die Pflegekasse mit einem Zuschuss von bis zu 4.000 € je Umbaumaßnahme. Bei mehreren Pflegebedürftigen in einer Wohnung erteilt die Pflegekasse Zuschüsse bis zu 16.000 € je Maßnahme.

Versorgungsamt

Schwerbehinderte ab einem Grad von 50 GdB erhalten vom Versorgungsamt einen Zuschuss für einen behindertengerechten Umbau der Wohnung.

KfW-Kredite, Förderprogramme und Zuschüsse

Es gibt bei der KfW-Bank verschiedene Programme, um den barrierefreien Umbau zu fördern:

Der „Altersgerecht umbauen - Kredit“ im KfW-Programm 159 ist ein langfristiger Kredit bis zu 50.000 € zu einem besonders günstigen Zinssatz. Diese Kredite werden für den barrierefreien Umbau und Maßnahmen für die Verbesserung des Einbruchschutzes gewährt. Du kannst diesen Kredit auch für den Erwerb einer barrierefreien Immobilie nutzen.

Im Förderprogramm 455-B „Barrierereduzierung - Investitionszuschuss“ gewährt die KfW einen einmaligen, nicht rückzahlbaren Investitionszuschuss in Höhe von 6.240 €. Hier bist du als Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern, Eigentumswohnungen und Wohnungseigentümergemeinschaften förderberechtigt.

Außerdem hat die KfW noch Programme zum Einbruchschutz sowie zur Förderung der Energieeffizienz.

Förderprogramme von Kommunen

Einige Städte und Gemeinden haben eigene Förderprogramme für den barrierefreien Umbau und der Modernisierung von Wohnungen und Häusern, hier kannst du dich bei deiner Gemeinde erkundigen.

Zusätzlich gibt es auch Stiftungen, die Bedürftigen dabei helfen, ihre Wohnungen barrierefrei zu gestalten.